In der Nähe eines Bahnhofes, in den Eckhäusern mancher Stadtteile, manchmal in der Nachbarschaft von Einkaufszentren finden man sie: die preisgünstigen Kneipen mit Herz und deftiger Küche. Die Preiswerten sind ein wenig jenseits und im Abseits, dennoch bieten sie häufig die (reduzierte) Quintessenz eines Kneipen-Restaurants: Geselligkeit, (viel) Bier, herzhafte Speisen als Grundlage oder für zwischendurch und nicht zuletzt viel Wirtshaus-Atmosphäre, zu der auf jeden Fall auch die Person hinter der Theke beiträgt. Der Wirt oder die Wirtin ist sowohl in diesem Kneipen-Segment wie generell Herz und Hand des Hauses. Läuft Schlagermusik, dann will er/sie das so. Geht es einmal in Ric
htung Blues oder Sixties-Rock, dann wird das akzeptiert. Hier ist es günstig, Dünkel sind nicht angebracht. Der Mensch hinter der Theke ist letztlich viel mehr, als ein Barkeeper – bei aller fachlicher Kompetenz – beisteuern könnte. Oft steht der Betreiber selbst täglich dort.
Und es gibt günstiges Bier, günstige Schnäpse, ziemlich sicher Salzstangen und Würfelspiel, vielleicht Darts und Kartenspiele, manchmal einen Kicker oder Flipper, nicht selten auch Glücksspielautomaten. Die Preiswerten geben wenig um Trends – obwohl es auch unter ihnen mittlerweile Progressive gibt. Sie sind die wahren Puristen des Genres.
